Beiträge von Wolfram

    Kostenlos ist es nie - das ist dann woanders einberechnet. Ich will das Zeug auch nicht, denn es stinkt.


    Aber wir gleiten hier langsam aus dem Thema...

    Wir sind uns einig, daß das Berechnen einer nicht erbrachten Leistung illegal ist...

    Außerdem will ich das stinkende Zeug aus der Werkstatt nicht. Und man kann machen was man will, das Scheibenwaschwasser läuft auch durch den Luftansaugkasten und hinterläßt da seine Duftnote, die nachher stundenlang durchs Gebläse eingesaugt wird.

    Den Ventiltrieb (Zahnriemen) hab ich noch nicht machen lassen, nicht beim Cactus - beim 807 war's deutlich teurer, der ist aber auch ein Diesel.


    Ich hab fürs Öl 61,43 netto bezahlt, also 73,29 brutto. Über 90 Euro netto - also 109,06 brutto! für 3,25 Liter find ich happig. Hat jemand schon mal einen Fünfliterkanister Öl für 167,79 Euro gesehen?

    Und eigentlich hätte da ein Literpreis angegeben sein müssen; der Freundliche hat bestimmt keine Packung mit genau der Menge, die für den Cactus notwendig ist, und darf deshalb nicht "Menge 1" angeben. Ebenso beim Scheibenwasch.

    Und lustig find ich, wie am Ende eine .99-Zahl als Brutto-Endwert da steht. Hab ich noch nie gesehen, und ich lasse seit 30 Jahren meine Autos in der Fachwerkstatt warten. (Der Wartburg, der war in der freien... da hab ich oft bar auf die Hand und runde Summen bezahlt, und hatte dann aber mal einen ASU-Bericht mit Schließwinkelangabe. Das Auto hatte kontaktlose Zündung.)


    Bei der Scheibenwaschflüssigkeit sorge ich inzwischen selbst dafür, daß die voll ist, bevor das Auto in die Werkstatt geht - ich will keinen Apfelduft oder andere atemberaubende Parfums, und Dreiachtzig netto für eine Mischung, die zum größten Teil aus Leitungswasser besteht? Nö. Beim Großen gar das Doppelte, denn da gehen über 5 Liter in den Wassertank, wegen der Scheinwerferwaschanlage. Ich kauf das Konzentrat 1:100, damit komm ich ewig aus, und Wasser kostet fast nix zuhause.

    Wo wir schon Mythen kolportieren: In der französischen Wikipedia https://fr.wikipedia.org/wiki/E10_(carburant) geistert noch die Behauptung herum, Autos, die vor 2009 konstruiert wurden, sollten trotz Freigabe kein E10 tanken, weil sie "heiße" Zündkerzen hätten, während mit E10 "kalte" Kerzen gebraucht würden.

    Keinerlei Beleg.

    Wenn da nicht noch was kommt, mach ich die demnächst mal weg.


    "Heiße" Kerzen können bei hoher Motorbelastung zu Klingeln führen, weil sich das Gemisch schon am heißen Kerzengehäuse entzündet (die Kerze wird dann, salopp gesagt, zur Glühkerze). Das ist aber meines Wissens seit Einführung der elektronisch gesteuerten Gemischaufbereitung kein Thema mehr und erst recht nicht bei Direkteinspritzern.


    Und für unsere Motoren nicht relevant, die sind eh neuer. Aber woanders gibt es ja noch Cactus-Modelle mit den älteren 1,6-Liter-Motoren.

    Moment.

    "Kulanzansprüche"

    sind eben keine Ansprüche. Kulanz kommt von französisch "couler", fließen, Das heißt, daß einer sich flexibel zeigt, ohne daß darauf ein Rechtsanspruch besteht.

    Entweder gibt es Ansprüche, oder keine, aber Kulanz kommt nur dann zum Tragen, wenn eben kein Anspruch besteht.


    Ansprüche dagegen bestehen aus Garantie (freiwillige Selbstverpflichtung des Herstellers oder Verkäufers) sowie aus Gewährleistung (gesetzlich geregelte Verpflichtung des Verkäufers, ggfs. auch des Herstellers (der seinerseits dem Händler gegenüber nach bisherigem Recht als Verkäufer auftritt.) *)

    Inwieweit Gewährleistungsansprüche für zehnjährige Autos überhaupt geltend gemacht werden können, selbst bei einer nachträglichen Freigabe für einen bei Zulassung nicht im Handel verfügbaren Kraft- oder Schmierstoff, ist eine Sache nationalen (!) Rechts und auch der Anwälte und Gerichte.

    Die 10-Jahres-Formel stimmt auch deshalb nicht, weil SP95-E10 in Frankreich schon 2009 eingeführt wurde.


    Citroën Deutschland bzw. PSA Deutschland sagt übrigens präzise nicht "alle Fahrzeuge ab 2000", sondern "alle Fahrzeuge ab OPR-Code 8454 mit Ausnahme des Peugeot 406 und Citroën C5 mit 2,0l-HPI-Motor".

    Welche Nummer hat dein Xantia?




    Citroën hat an den Motoren nichts geändert.

    Sicher? Man könnte zum Beispiel das Material der Dichtungen und der flexiblen Leitungen verändert haben, ohne darüber einen Artikel im Auto-Journal zu verfassen. Und bei Reparaturen wird dann das neuere Modell auch an alten Autos eingesetzt.


    Als Info: es gab in der Automobilgeschichte öfter Jahrzehnte, wo Ethanol in den Sprit gekippt wurde.

    Du hast schon Recht, E10-ähnliche Kraftstoffe gab es in Deutschland schon um 1932. Allerdings soll man nicht vergleichen, was nicht vergleichbar ist. Man hatte damals Vergasermotoren aus Grauguß mit relativ niedriger Verdichtung und äußerst niedriger Motorleistung, und so ein Motor fuhr selten sechsstellige Kilometerzahlen, ohne komplett auseinandergenommen und mit neuen Zylinderhemden und Kolben versehen zu werden. Heutige Motoren haben Aluminiumkomponenten und sind Hochleistungsmaschinen. Von den Dichtungsmaterialien damals gegen heute reden wir mal gar nicht.

    Ich hab gerade kein Auto von 1932 im grauen Datenspeicher, aber ein Opel Kapitän von 1952 hatte einen 2,5-Liter-Sechszylinder-Motor mit satten 80 PS. Mein Zephyr hat einen 1,2-Liter-Dreizylinder mit satten 82 PS, und der gleiche Motor mit Turbo wird bei Stellantis bis 150 PS aufgeblasen.


    Bei E5 (das ist der Standard für 95-Oktan-Benzin in Europa) und E10 sehe ich eigentlich auch keine Probleme, selbst für ältere Autos - man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, daß Kurzstreckenbetrieb nicht nur generell dem Motor schadet, sondern auch noch um so mehr, je höher der Ethanol-Anteil im Sprit ist. Denn bis der Motor warm ist, gelangen kleine Mengen Kraftstoff ins Öl. Benzin verdunstet recht schnell, Ethanol hat einen höheren Siedepunkt und verdunstet erst, wenn das Öl richtig warm ist. Angesichts der Probleme, die unsere Motoren - zumindest die aufgeblasenen - bei schlechtem und verunreinigtem Öl bekommen, ist das wohl bedenkenswert.

    Ich richte mir das nach Möglichkeit so ein, daß ich zum Tanken nach Deutschland fahre (nicht nur dafür natürlich!), das sollte reichen, um das Öl richtig heiß zu bekommen - vor allem auf der Steigung der Schnellstraße von Forbach nach Sarreguemines, direkt nach der Einfahrt von Kleinblittersdorf. Da röhrt er bis 100 im dritten Gang, wenn ich auf 110 kommen will... :saint: danach ist das Öl dann heiß.

    Ich hab meinen gestern aus der Werkstatt geholt, 352,12€ netto (422,54 brutto) für: Inspektion inklusive Keilrippenriemen, Kontrolle Klimaanlage und Austausch zwei 4-saisons-Reifen.


    Einzelpreise, jeweils netto (also zzgl. 20% TVA): Reifenmontage 26,66, die zwei Reifen Kleber 205/55/16 91H 4S kosten 155,20. Zusammen 181,86 (d.h. 200 Euro brutto).

    Opérations systématiques d'entretien 59,00

    Keilriemen austauschen 5,90


    Das Öl kostet 18,90 den Liter (hui...), der Filter 15,15, die Dichtung 1,37, der Keilriemen 24,74, und ein Viertelliter Kühlwasser für 2,67 war auch noch dabei.

    Macht rund 220 Euro brutto für die Revision, und 200 für die zwei Reifen inkl. Montage. Klimakontrolle hat nix gekostet.


    Und die Bremsscheiben sind immer noch brauchbar... die Klötze haben noch 40%. Und den Zahnriemen haben sie auch kontrolliert, obwohl das laut Laufzettel "nur in Belgien, NIederlanden, Luxemburg und Finnland" vorgeschrieben ist.

    Ich tanke E10, seit ich den Wagen habe - die Tankstelle vor Ort hat kein Super E5, nur Super98, und das ist mir zu teuer. Verbrauch bei recht kurzen Strecken und im Hügelland zwischen 5 und 6 Liter; werden die Strecken länger, geht der Verbrauch gegen 5 Liter und ohne Klima auch darunter.



    Und noch eine Randbemerkung:

    Der 100er Sprit hatte allerdings keine Vorteile gegenüber dem E10 Sprit gebracht.

    Mein L300 war für Normal 91 Oktan zugelassen, brauchte damit aber im Schnitt 11 Liter. Mit Super 98 waren es noch 9 Liter. Im Anhängerbetrieb hat mir der 100er Sprit dann noch mal eine Senkung von 16 auf 14,5 Liter gebracht. Im Alltags-Solobetrieb habe ich den Unterschied aber nicht bemerkt.

    Ich hätte eigentlich Lust, den Test noch mal zu machen, sowohl mit dem Benzin-Cactus als auch mit dem Diesel-807 und auf mehrere Tankfüllungen in Folge, aber der Preisunterschied ist "bedütend", wie der sparsame Schweizer sagt, und das erst recht in Frankreich; deshalb hab ich's noch nicht gemacht.

    Ich hatte bisher drei Autos mit Scheibenbremsen hinten: Mitsubishi Space Wagon 2.0 (1995), Peugeot 307SW hdi (2002), und den 807. Den 807 habe ich neu gekauft, den Space Wagon aus der Familie übernommen und den 307 gebraucht gekauft. Kummer mit den Scheibenbremsen hinten hatte ich nicht, außer der festsitzenden Handbremse. Alle wurden aber intensiv genutzt, auch mit Wohnanhänger - der 807 noch am wenigsten. Da werden die Bremsen stärker beansprucht und auch die hinteren Bremsen müssen ihren Teil beitragen.

    Bei Kleinwagen halte ich Scheibenbremsen hinten dagegen für unnötig. Die Bremskräfte sind relativ gering und liegen zu 60 bis 75 Prozent auf der Vorderachse (theoretisch liegt bei Bremskraft 100% der Fahrzeuggewichtskraft sogar 11 Teile vorn und 2 Teile hinten, aber das ist in der Praxis nicht erreichbar); da werden die Scheiben einfach nicht genügend geschliffen. Scheibenbremsen sind halt billig zu bauen und auch zu warten, die Klötze können in 15 Minuten gewechselt sein. Die Trommel abnehmen dauert länger.

    Die Trommelbremsen meines Renault Megane 1 haben 20 Jahre gehalten. Da wurden nur Beläge gewechselt.

    Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

    Scheibenbremsen haben für hohe Bremsleistungen Vorteile gegenüber Trommeln - deshalb konnte man nach dem Krieg von den großen 20"-Bremstrommeln weg auf kleine Scheiben gehen - aber eben auch Nachteile. Die wichtigsten Vorteile sind: deutlich größere nutzbare Bremsfläche bei geringem Aufwand, bessere Kühlung, geringeres Gewicht, einfachere Wartung, und die Bremszange im Sattel ist technisch einfacher als die Mechanik in der Trommel, sowohl in der Herstellung als auch in der Unterhaltung.

    Das wird aber erkauft dadurch, daß die Bremsflächen der Bremsscheibe der Umwelt ganz anders ausgesetzt sind. Eine Bremstrommel ist dicht; da kommt kein Steinchen hinein, das sich zwischen Belag und Trommel verklemmt. Bei Scheiben gang und gebe. Bremstrommeln haben darum auch wesentlich weniger Probleme mit Rost - noch dazu wird eine Trommel mit stärkerem Druck gebremst als eine Scheibe bei gleicher Bremsleistung, eventuelle Rostbildung wird also leichter abgetragen. Aber der bildet sich ja gar nicht so sehr, denn die Trommel wird innen nicht naß, sie wird auch nicht mit Salz ausgewaschen - die Scheibe wird ständig geduscht.


    Bzgl des Fahrens mit angezogener Handbremse möchte ich betonen, dass man so auch KEINESFALLS FAHREN sollte. Es reicht absolut, die Handbremse ab und an mal beim Ausrollen LEICHT anzuziehen und schleifen zu lassen um zu verhindern, dass Rost mit der Zeit zum Problem wird. Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen!

    Absolut. Übrigens ist man ohnehin gut beraten, die Handbremse regelmäßig zu verwenden - wir hatten letztes Jahr (beim großen Auto) die Freude mit einem hängenden Handbremsmechanismus. Alles war super, als wir aus der Werkstatt kamen; dann hat der Wagen eine Woche gestanden, und zwar zum ersten Mal nach dem Winter mit angezogener Handbremse; als wir beim TÜV eintrafen, leuchtete eine Scheibe rot wie die Abendsonne. Über den Winter hatte sich die Mechanik festgesetzt. Hat mal eben 500 Euro und eine Wiedervorführung gekostet.