Beiträge von ulrich t

    Der e-HDI benötigt ja gerade kein "Urea" oder Add Blue, also geht da auch keine Leuchte an. Der benötigt aber dieses Additiv zum Freibrennen des Partikelfilters (heißt das noch Eolys?). Der Vorrat reicht da aber (oder reichte bei bisherigen Modellen) für > 100.000 km. Also kann man erst einmal viele Jahre entspannt fahren.

    Na gut, diese Mitteilung: "... vielen Dank, dass Sie sich für CITROEN entschieden haben! Ihr Fahrzeug wird in Kürze an Sie übergeben bzw. wurde vor wenigen Tagen an Sie ausgeliefert." habe ich bereits zwei Wochen nach Bestellung per Mail bekommen. Das scheint kaum einen Bezug zum tatsächlichen Produktionsdatum zu haben.

    Ja, Pizzicato, bzgl. der Modelle nach CX und vor C6 gebe ich Dir doch Recht. Als Citronist alter Schule musst Du unbedingt mal einen C6 mit AMVAR probieren. Auch wenn der CX immer mein all time favorite bleiben wird - der C6 fährt besser. Das ist keine Frage der Zentralhydraulik, sondern der Vorderradaufhängung. Die Hinterachse ist da vergleichsweise unwichtig. Der CX war trotz simpler Längslenker extrem komfortabel. Aber das ist in der Tat Geschmachssache. Manchen ist der C6 zu unterdämpft und Ungeübte haben vor Angst schon mal die "Sport"-Taste gedrückt.
    In einer Zeit, in der Mercedes schon für die C-Klasse optional ein aufwändiges Luftfahrwerk anbietet, ist die Trennung von der HP aber eine typische PSA-Fehlentscheidung, denke ich. Sicher, so ein einfacher Cactus kann einen über den Alltag bringen und wenn man den mit geringem Aufwand künftig etwas komfortabler macht, um so besser. Aber bezüglich dieser Zukunft sehe ich eher schwarz. Allein von wenigen verkauften Cactussen (gut, in Resteuropa sind es ein paar mehr als in Deutschland), einem angejahrten Berlingo und den C4 Picassos kann eine Marke nicht Leben. Der schon ewig angekündigte C3 wird das Ende des Jahres auch nicht ändern. C4 kauft kein Mensch und das Modellangebot des C5 ist auf quasi Null zusammengestrichen worden. Kein Wunder, dass sehr viele Händler voll auf Peugeot setzen und Citroen weitgehend links liegen lassen. Die wissen momentan nicht, was sie dem Kunden anbieten sollen.
    Also hoffen wir mal, dass es überhaupt noch Autos mit Doppel-Bumerang (Doppelwinkel war schließlich gestern) geben wird, die in den Genuss der Advanced-Comfort-Federung kommen werden. Vielleicht sieht man Citroen künftig aber auch allein als Marke des unteren Segments, parallel zu Suzuki oder Dacia. Das würde erklären, warum man sich nicht konkret zu einem C5-Nachfolger äußert, sondern diesen einfach sukzessive einstellt. Und dann wäre auch die HP obsolet.

    @ Pizzicato: Nein, so generell kann man das nicht behaupten. Mit dem BX wurde 1982 erstmals eine hydropneumatische Federung (keine Luftfederung, Freunde!) mit einer simplen McPherson-Vorderradführung kombiniert Zur Erinnerung: Bei McPherson übernimmt das Federelement auch einen Teil der Radführung. DS, GS und CX zuvor hatten Doppelquerlenker. Zusammen mit der McPherson-Vorderachse konnte die HP ihr Potenzial nicht ausschöpfen. Es wurde nicht das Entkoppelte Schweben der Vormodelle erreicht, so dass bei BX, XM (trotz elektronisch gesteuertem Hydractiv-System), Xantia und C5 I und II der Unterschied zu einem konventionellen Stahlfahrwerk nicht so gewaltig war (aber immer noch erheblich besser, glaubt mir!) Mit dem C6 (und später dem C5 III, der auf einer verkürzten C6-Bodengruppe steht) ist man dann zu einem aufwändigen Fahrwerk zurückgekehrt. Vorn Doppelquerlenker, hinten eine aufwändige Mehrlenkerachse. Das Ergebnis ist wieder ein beispiellos überragendes Schweben. In den Sechszylinder-C6en ist das zusätzlich mit AMVAR, dem aktiven Dämpfersystem kombiniert worden. Das Ergebnis ist ein überragendes Fahrerlebnis. Das Fahrzeug schwebt völlig entkoppelt über alle hindernisse hinweg (manche kritisieren die sehr schwache Dämpfung im "offenen" Zustand), um sich dann aber nicht, wie man es als alter Citronist erwarten würde, deutlich in der Kurve zur Seite zu neigen. Nein, der geht wie ein Go Kart um die Ecke und AMS musste ihm 2006 höhere Kurvengeschwindigkeiten im Pylonentest bescheinigen als dem damaligen brettharten 5er BMW. In meinen Augen das beste Fahrwerk der Welt. All das kann ich aus eigenem Erleben bestätigen. ich bin etliche C6 mit und ohne AMVAR gefahren und besitze zum Glück aktuell einen Sechszylinder.
    Es ist deshalb neben der versuchten Etablierung der "Marke DS" eine krasse Fehlentscheidung der Konzernleitung, die Hydropneumatik als Alleinstellungsmerkmal der Marke einzustellen. Citroen vergeht in der Beliebigkeit. Vielleicht ist in der tat der Markt der oberen Mittelklasse/Oberklasse zu eng und der Rückzug daraus (also das ersatzlose Einstellen der C6-Baureihe) wirtschaftlich richtig. Aber ein C5 ohne HP ist ein Peugeot. Oder Kia. Oder was weiß ich? 1970 brachte mit dem GS ein Modell der unteren Mittelklasse (vergleichbar mit dem Cactus, genauso lang nämlich) auf den Markt. Mit HP und 4 Scheibenbremsen. Davon sind < 2,5 Mio Stück verkauft worden. Später hat der BX als Massenmodell mit serienmäßiger HP den bestand der Marke Citroen gesichert. Er war sehr profitabel. Und das soll heute über entsprechende Stückzahlen nicht mehr funktionieren? Glaube ich nicht.


    Zurück zum Cactus und dem "Advanced Comfort" - Programm. Bei aller verbitterung erkenne ich an, dass man bei Citroen Federungskomfort wieder als Wert und Verkaufsargument entdeckt hat. Für einen Kompaktwagen wie den cactus vielleicht eine preiswerte Alternative zum einfachen Brotundbutterfahrwerk. Aber keine Alternative zur HP.

    Okay, dann oute ich mich auch: Am 24.05.2016 bestellt: HDI 100 ETG Shine Perlmuttweiß/Chocolat/Velours mit allem außer Park Assist und DAB. Nach ein paar Wochen Verhandlungen absolut attraktives Preisangebot vom Händler, da habe ich die Suche nach einem Vorführer aus 2015 sofort eingestellt. Genaue Angaben zum Liefertermin habe nicht nicht bekommen. Eigentlich benötige ich ihn auch erst ab September. Privat fahren wir ja unseren C6 weiter. Freue mich trotzdem schon drauf.