Beiträge von ulrich t

    Ja aber das "Modelljahr" beginnt auch erst nach den Sommerferien, also Anfang September. Auch in Frankreich dürfte die Surfsaison (Rip Curl!) da schon im Wesentlichen durch sein.

    Die elektronische Traktionshilfe wird seit Jahren im Peugeot 2008 angeboten. Unverständlich, warum das so spät im technisch weitgehend baugleichen Cactus nachgereicht wird. Was soll die Jahreszahl 2017 im Video? Will man in einem Jahr wieder Autos verkaufen? Botschaft: "Wenn Du Dich für ein neues Auto von uns interessierst, warte lieber noch ein Jahr!" Manchmal denke ich, die schaffen sich willentlich selbst ab.

    Gerade las ich unter "Allgemeine Themen" "Meine erster Kontakt..." einen Bereicht über eine Probefahrt heutigen Datums mit einem 110 PSer. Der Durschnittsverbrauch von 5,1 l/100 km ist natürlich beeindruckend. Wenn man tatsächlich von einem Minderverbrauch des Turbo von 1 Liter ausgehen kann, wäre das schon ein echter Kostenfaktor. Auf 100.000 km etwa 1.200 €.


    Zu meinem obigen Posting muss ich noch nachtrage, dass ich das Fahrwerk als sehr angenehm empfand (und ich fahre sonst einen Hydropneumaten, aber das ist ja demnächst ohnehin Geschichte), viel komfortabler als seinerzeit der C4, trotzdem sehr stabil und präzise mit einer Citroen-typischen Lenkung.
    Andererseits klingt das Tür Schließen scheppernd wie beim oben schon bemühten Wartburg. Hatte ich einfach nur ein vorzeitig heruntergerocktes Exemplar?

    Da ich, wie schon mal erwähnt, ab Herbst ein eigens Auto beruflich nutzen werde, recherchiere ich gerade zum Cactus. Vergangene Woche habe ich mit dem 82 PSer eine 70 km-Probefahrt gemacht. Die Eindrücke sind zwiespältig.
    Positiv: Ja, es fühlt sich nach mehr als 82 PS an. Bis 100 km/h ist er sehr munter unterwegs. Wie das Überholpotenzial auf der Landstraße (also Beschleunigung 70 - 120 km/h) konkret aussieht, konnte ich nicht ausprobieren. Auf hügeliger Autobahn hat er mit Tempomat 140 km/h im 5. Gang halten können. Bei Autobahn 130-140 km/h war der Motor nicht groß wahrnehmbar, obwohl a das Drehzahlniveau höher ist als im 110er. Vielleicht lag es aber auch an den Windgeräuschen... Im Leerlauf war der Dreizylinder fast nicht zu hören, keine Vibrationen.
    Negativ: An den Sound beim Hochdrehen kann man sich sicher gewöhnen. Mir fiel plötzlich wieder ein, wie damals der Wartburg klang. Ein Einfädeln in schnelleren Autohanverkehr auf der linken Spur wird ab 130 km/h recht schwierig. Da kommt nicht mehr viel Beschleunigung. Vergleiche ich mit dem 109-PS-C4, den ichmal ein paar Jahre fuhr, dann ist der Unterschied bei niedrigeren Drehzahlen gar nicht so groß (le Cactus ist ja auch 200 kg leichter). Den C4 konnte ich dann aber ordentlich drehen lassen und der ging ganz passabel. Hier ist beim kleinen Cactus-Benziner einfach mal Schluss. Außerdem war das Anfahren aus dem Stand von einem deutlichen klackenden Geräusch begleitet, ich konnte auch die Bewegung des Motos in seinen offensichtlich recht weichen Aufhängungen gut spüren. Das ganze wirkte irgendwie schon etwas ausgeleiert, obwohl das Auto erst 17.000 km auf der Uhr hatte. Der Verbrauch war nach 70 km, die ich natürlich nicht besonders ökonomisch, aber auch ohne Geschwindigkeitsexzesse unterwegs war, lt. BC bei genau 7,0 l/100 km. Da habe ich hier schon anderes gelesen.


    Nun kann es natürlich sein, dass 17.000 km als Vorführer einen nicht gerade optimalen Betrieb für ein Auto darstellen und gepflegt bewegte Exemplare sich besser anfühlen. Insgesamt war der Qualitätseindruck auch nicht so überragend. Das Display hatte mehrere leichte Kratzer, der Velousstoff an der Sitzwange eine kleine Macke. Ach ja, geflötet hat er, je nach Windrichtung auch. Natürlich kann man von einer Auto der Kompaktklasse nicht die Verarbeitungsqualität erwarten, die ich von meinem C6 gewöhnt bin. Aber ich möchte das Auto min. 200.000 km fahren. Da sollte das nicht komplett verschlissen wirken...


    Zurück zum Motor. Im Ergebnis bin ich mir weiterhin nicht sicher, ob ich mit dem kleinen Benziner glücklich werde. Natürlich reicht der vollkommen aus, um von A nach B zu kommen. Mein normales Autobahntempo, auch im C6, liegt bei Tempomat 130, max. 140 km/h. Aber bräuchte ich bei 25.000 beruflichen km p. a. nicht doch manchmal das kleine bisschen mehr Beschleunigung? Der Turbobenziner kann da sicher fast alles besser. Beim Drittwagen wollte ich allerdings etwas Sparsamkeit walten lassen und das Angebot an Jahreswagen und Vorführern mit kleinem Benziner ist nun mal deutlich größer.


    Unabhängig davon frage ich mich auch, ob das wirklich ein Auto ist, dass klaglos 10 Jahre durchhält? Der oben erwähnte C4 fährt immer noch innerhalb der Familie, ist 11 Jahre und > 160.000 km alt. Reparaturen bislang: Abgaskrümmer und Lambdasonde, ein Spurstangenkopf und eine hintere Feder. Der Wagen fühlt sich kein bisschen älter an als der oben beschrieben Cactus. Kupplung, Schaltung, Fahrwerk - alles straff. Einzig der Fahrersitz hat deutlich gelitten. Seit letzter Woche habe ich, abgesehen von der Motorenwahl, etwas Zweifel, ob ein Cactus das ebenfalls leisten kann.


    Nun ja, ich habe noch Zeit für die Entscheidung. Vielleicht ignoriere ich auch die Kosten und fahre meinen C6 für's Dienstliche...

    lumo77: Die Diskussion wäre vor 10 Jahren sicher unter anderen Vorzeichen geführt worden. Das liegt zum einen daran, dass die Weiterentwicklung des Benzinmotors zu Gunsten des Selbstzünders jahrzehntelang vernachlässigt worden war. Zum Beispiel hat unser 2005er C4 mit dem 109-PS-Benziner (1,6 Liter) lockere 8 l/100 km bei moderater Fahrweise genommen. Der gleich starke 1,6er HDI hat damals schon allenfalls 5,5 l/100 km benötigt. Die Differenz im Verbrauch betrug damals also min. 2,5 l, heute angesichts des neuen Dreizylinders im Cactus nur noch 1 l/100 km. Je größer und schwerer das Auto ist, umso größer ist die Verbrauchsdifferenz zwischen Benziner und Diesel. Insofern wird die Motorenwahl aus der Sicht des Taxifahrers schon wirtschaftlich sein. Hinzu kommt, dass das Taxi einen ganz geringen Anteil der Betriebszeiten im Kaltlauf zurücklegt. Bei privat genutzten Fahrzeugen ist der deutlich höher (Bei 10 km einfache Strecke Arbeitsweg ist der Motor > 1/2 der Strecke unterhalb er Betriebstemperatur). Das ist vor allem bei Dieselmotoren schädlich in Bezug auf deren Lebensdauer. Gut, bei > 30.000 km p.a. muss schon ein erheblicher Anteil längerer Strecken dabei sein.
    Zur Haltbarkeit von Brotundbutterbenzinern: Der 1,6er Audi A3 eines Freundes nähert sich der halben Million. Unser oben erwähnter C4 fährt noch immer innerhalb der Familie. Bei derzeit 170.000 km auf dem Tacho waren neben Bremsen rundum bislang nur eine Lambdasonde, eine hintere Feder und ein Spurstangenkopf zu wechseln. Aber das ist natürlich statistisch irrelevant und ich habe auch einen Bekannten, der mit seinem Focus Turbodiesel (alter 1,8er) die 400.000 erreicht hat.
    Du warst ja ohnehin bei der Motorenwahl ohne Alternative, wenn Du ein automatisiertes Getriebe haben wolltest (zusammen mit dem kleinen Benziner soll das ETG ja doch etwas sehr "gemütlich" sein). Das ist auch für mich nach wie vor das Argument, über den Diesel nachzudenken. Seit vielen Jahren fahre ich ausschließlich Automaten und bin entsprechend faul geworden. Derzeit haben wir einen C6 und einen Jeep alternierend im Einsatz, ebenfalls beide mit Automatik. Mal schauen, ich habe ja noch etwas Zeit...

    Die Zeiten, in denen Dieselmotoren höhere Laufleistungen als Benziner erreicht haben, sind längst vorbei. Insofern bist Du in der tat falsch informiert bzw. nicht auf dem aktuellen Stand. Als seinerzeit noch 55 PS aus 2 Litern Hubraum via Vorkammer dieselten, da waren 1/2 Mio km gut machbar. Heute haben Dieselmotoren dieselben Literleistungen wie Bezinmotoren und unterliegen erstmal grundsätzlich ähnlichem Verschleiß. Soviel zur längeren Lebensdauer.
    Sie sind aber außerdem wesentlich komplexer und Reparaturen, die statistisch betrachtet bei höheren Laufleistungen nun mal auftreten, sind meist deutlich teurer (Schon mal einen Injektor gewechselt? das gesamte Bündel Einspritzleitungen muss dabei erneuert werden). Abgasrückführungsventile versotten und müssen erneuert werden, etc.) Das ist alles nicht der Tod des Motors, kostet aber Geld. Deshalb ist nach meiner Überzeugung der Diesel im Gegensatz zu "früher" nur noch halbwegs rentabler als der Benziner, wenn man ihn nur begrenzte Zeit nutzt.
    Aber da künftige Reparaturkosten nur geschätzt werden können und sicher der eine oder andere jemanden kennt, dessen Diesel 200.000 km allein mit Ölwechseln überstanden hat, muss das jeder für sich entscheiden. Der Autoverkäufer wird Euch immer dazu überreden wollen, den Diesel zu nehmen. Aber der hat auch andere Interessen als der Kunde, so nett er auch sein mag.

    Ein signifikanter Verbrauchsunterschied könnte allenfalls Ausdruck erheblicher Unterschiede des Brennwertes der Kraftstoffe, also ihres "Energieinhalts" sein. Der Kraftstoff ist aber genormt. Und um das ganze noch weiter zu entmystifizieren: Größtenteils kommt er aus den selben Tanklagern an die unterschiedlichen Tankstellen. Für Mitteleuropa gilt daher: Wer den billigsten Kraftstoff tankt fährt auch am billigsten.
    Neulich habe ich den Bericht eines Kurierfahrers gelesen, der mit seinem BMW 530 d insgesamt 1.2 Mio km mit einem Motor zurückgelegt hat, bevor das Auto einem Unfall zum Opfer fiel. Getankt hat er nie Premiumdiesel und immer an der billigsten Tanke.

    Ruhig Blut, Jungs! Ich denke, Cactusfahren bringt Gelassenheit.


    Die Pro-Diesel-Rechnung des engagierten Autoverkäufers geht schon auf, wenn ich das Auto nach vier Jahren und 120.000 km zurückgebe. Das ist ja auch im Sinne des Verkäufers, der mir dann ein neues verkaufen/verleasen will. Dann interessieren mich kommende Reparaturkosten nicht. Wie hoch die in den dann folgenden Jahren sein werden, lässt sich im Gegensatz zu den Betriebskosten für die ersten vier Jahre auch ganz schlecht kalkulieren. Bei 30.000 km p.a. sollte der Kostenvorteil allerdings unter Berücksichtigung der niedrigeren Treibstoffkosten auf der einen und der höheren Anschaffungskosten, Steuer, Wartungskosten auf der anderen Seite bei allenfalls 250 € p.a., also max. 1.000 € in den ersten vier Jahren, liegen.


    Auf lange Sicht ist es durchaus wahrscheinlich (aber nicht sicher), das vor Erreichen der 200.000 km dieser zu Anfang erarbeitete Kostenvorteil der Diesel wieder aufgebraucht ist. Dem freundlichen Autoverkäufer ist das aber Wurscht, der kann nämlich aufgrund der Dieselorientiertheit des deutschen Automarktes einen HDI mit 120.000 km auf dem Tacho immer noch besser verkaufen als einen Benziner, so widersinnig das auch ist.


    Die Schadstoffproblematik ist ein stichhaltiges Argument, das auch aus meiner Sicht erst einmal grundsätzlich für den Benziner spricht. Dazu kommt die Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Dieselmotors, wenn es z.B. um die Einfahrt in Städte und Ballungsräume geht. Es ist gar nicht so lange her, da konnten plötzlich Tausende Autofahrer mit recht neuen Dieselautos nicht bis vor die eigene Haustür fahren. Wer also eine Nutzung von min. 10 Jahren plant, sollte das bedenken.

    Das Problem besteht zum einen darin, dass der Autoverkäufer mir kein Auto für die kommenden 10 sondern nur für vier Jahre verkauen möchte. Mit Ende des Leasingvertrages soll ich das Ding mit 120.000 km abgeben un das nächste leasen. Wenn diese vier Jahre mit einer Garantieverlängerung abdecke können mir spätere höhere Reparaturkosten gleichgültig sein. Das geht sogar soweit, dass wir der eigentlich teurere Diesel zu einem niedrigeren Leasingpreis angeboten wird - weil der später einfacher wieder zu verkaufen ist als der Benziner. In den ersten vier Jahren wäre also der Diesel finanziell die günstigere Variante. Wer in Deutschland tanken muss, zahlt gegenwärtig etwa 2,5 Cent/km mehr, wenn er mit dem Benziner unterwegs ist. Das sind bei 30.000 km 750 €.


    Dass das, über den deutschen Tellerrand hinweg betrachtet, eine Milchmädchenrechnung ist, trifft zu. Das hat "augusto" zutreffend ausgeführt. Gefühlsmäßig tendiere ich daher zum Benziner.


    Eine schicker Vollautomat für den Turbobenziner würde die Entscheidung leichter machen...